logo
logo
logo
logo
logo
logo

besonders spitzen Zahn ganz vorne an seinem Maul festhing, vor der Schnauze herumgetanzt. Ihm nicht! Finn hatte Fiete aus seinem Versteck heraus, während all der Zeit, seit er von ihm fortgeschwommen war, nicht einmal für einen halben Flossenschlag lang aus den Augen verloren. Doch alles war so schnell geschehen, dass er seinen Freund nicht mehr rechtzeitig hatte warnen können.

Der Angriff aus dem Hinterhalt war auch für ihn völlig überraschend gekommen. Erst als die Schnauze des Hais plötzlich hinter Fiete auftauchte, hatte er begriffen. Aber da war es schon zu spät. Der Raubfisch hatte sein gewaltiges Maul sofort leicht geschlossen und schwamm triumphierend und ohne Eile mit der Beute auf seine Kumpels zu, um allen klarzumachen, wer hier der Schlaueste von allen war. Fiete sah, wie die anderen Haie ihm grinsend näher und näher kamen, und strampelte und zappelte um sein Leben. Aber so sehr er sich auch anstrengte, er hatte keine Chance. Der Hai hatte seine Flosse durchbohrt. Er hing fest.

Auch Finn war verzweifelt. Vor seinen Augen schwammen mehr als vier große und gefährliche Haifische. Was konnte er jetzt noch machen, um seinen Freund zu retten? Er war doch nur ein kleines, unerfahrenes Glücksfischchen im großen, gefährlichen Ozean! Alles war verloren. Was sollte er Fietes Eltern erzählen? Was seiner Mama und seinem Papa? Dass er freiwillig zu den gefährlichsten Fischen des Meeres mitgeschwommen war, ohne seinen Freund davon abzuhalten? Er schämte sich so sehr wie in seinem ganzen Leben noch nicht. Doch dann passierte etwas, womit er nicht gerechnet, worauf er nicht zu hoffen gewagt hatte. Plötzlich tauchte aus dem Nichts ein noch viel größerer Fisch auf, der von unten auf den Hai losging, um ihm die Beute zu entreißen. Der Hai war unaufmerksam gewesen und hatte – triumphierend, sorglos und leichtsinnig – nicht mit einem solchen Angriff gerechnet. Für einen winzig kurzen Flossenschlag lang öffnete er deshalb vor Erstaunen überrascht

überrascht sein Maul. Für den flinken Fiete war das Zeit genug, um die Gelegenheit an den Flossen zu packen. Mit einer schnellen Bewegung seiner durchlöcherten Flosse befreite er sich geschwind vom Zahn und aus dem Haifischmaul, schwamm spiralförmig – so wie er es in der Schule gelernt hatte – um den völlig verdatterten Haifisch herum und schoss dann geradewegs auf den Algenwald zu, wo er sich geschickt versteckte. Kurz blieb er stehen, blickte zurück und sah, dass niemand ihm gefolgt war. Alles war wellenschnell passiert. Einmal mehr hatte er die Raubfische überrumpelt. Doch jetzt war nicht die Zeit für Heldengeschichten. Er schwamm weiter mitten in die Pflanzen hinein und zwar genau dorthin, wo diese so dicht wuchsen, dass Haie dort nicht mehr durchkamen.

Erst als er sich sicher fühlte, blieb er stehen und bemerkte, dass all seine Flossen zitterten. Das war ihm noch nie passiert. Diesmal - hatte er es wohl übertrieben. Soviel musste er sich selbst eingestehen. Ohne den riesengroßen Fisch wäre er jetzt… Er mochte lieber nicht daran denken, was gerade beinahe mit ihm passiert wäre. Schließlich wartete er geduldig, bis die unerwünschte Gesellschaft fortgeschwommen war. Den Hai, der ihn überlistet und durchbohrt hatte, behielt er dabei besonders gut im Auge. Erst als er sich sicher war, dass der Raubfisch und die Anderen viele Wellen entfernt waren, machte er sich durch die Algen hindurch auf den Weg zu seinem Freund. Ins freie Gewässer wollte er vorerst nicht mehr. Es war besser, sein Glück nicht noch einmal herauszufordern. Für heute hatte er Abenteuer genug gehabt. Finn war aufgeregt, aber vor allem überglücklich, seinen Freund wiederzusehen. Nachdem er ihn zuerst herzlich begrüßt und dann ein bisschen mit ihm geschimpft hatte, schaute er sich das Loch in Fietes Schwanzflosse, das leider nicht zu übersehen war, genau an.

„Tut es sehr weh?“, fragte Finn seinen allerbesten Freund besorgt.

„Na ja, geht so“, antwortete Fiete wortkarg, da ihm immer noch ein wenig mulmig war.

Finn merkte, dass die Geschichte mit dem Hai seinem Freund zugesetzt hatte. Stumm machte er sich mit ihm auf den Weg zurück nach Hause. Er verstand, dass jetzt nicht die Zeit für Worte war. Erst als sie an der Stelle angekommen waren, an der sie sich trennen mussten, war es Fiete, der das verlegene Schweigen brach. „Es ist besser, wir behalten das für uns... Ja?“, meinte er mit schwacher Stimme. Finn wedelte bejahend mit seinen unversehrten Flossen. „Von mir erfährt niemand etwas. Ehrenwort!“ „Danke“, antwortete Fiete, der kurz schwieg, bevor er sich verabschiedete und langsam davonschwamm. „Na dann bis bald.“ „Bis bald Fiete. Komm gut nach Hause!“ ©

© 2025 R. Underwood. Alle Rechte vorbehalten

© 2025 R. Underwood. Alle Rechte vorbehalten

© 2025 R. Underwood. Alle Rechte vorbehalten

© 2025 R. Underwood. Alle Rechte vorbehalten

© 2025 R. Underwood. Alle Rechte vorbehalten

© 2025 R. Underwood. Alle Rechte vorbehalten