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Da draußen gab es so vieles zu sehen und zu entdecken. Am liebsten wäre er sofort drauflosgeschwommen, erinnerte sich aber gleich an Papas mahnende Worte.

„Was ist das dort da?“, fragte Finn erstaunt. Er blickte zur Seite, wo mit einem Mal ganz viele verschiedene Dingsdas, die vorhin noch nicht dagewesen waren, kreuz und quer herumwuselten.

„Das sind all die anderen Fische, die hier zusammen mit uns im großen Ozean leben“, erklärte ihm Mami geduldig, „und dann gibt es da noch viele leckere Pflanzen, aber auch Korallen, Plankton, Muscheln, Quallen, Wale, Delfine, Seepferdchen, Schildkröten und viele andere spannende Dinge.“
Und Papi fügte hinzu: „Sobald du alt genug bist, um in die Schule zu gehen, wirst du alles lernen, was du über das große weite Meer wissen musst.“

Erstaunt blickte Finn seine Eltern an, die in der Zwischenzeit stehen geblieben waren. Er wedelte leicht mit seinen Flossen, ohne sich von der Stelle zu bewegen, und dachte kurz angestrengt nach.

„Und was bin – ich?“, wollte Finn wissen.

„Du bist mein Glücksfischchen“, antwortete Mama fröhlich und gab ihm einen dicken Kuss mitten aufs Mäulchen.

Ein Glücksfischchen! Aha, dachte Finn erstaunt! Nun gut. Damit konnte er schwimmen. Zuggegeben, von einem solchen Fischchen hatte er noch nie etwas gehört. Aber andererseits konnte er ja nicht alles wissen. Schließlich war er gerade erst geboren und ganz neu im großen weiten Ozean.

Und überhaupt! Er wusste schon, wie man zählte, und er konnte sprechen, und das war ja schon mal gar nicht so schlecht. Das musste ihm in seinem zarten Alter erst einmal jemand nachmachen.

„Und jetzt, mein Sohn, zeigen wir dir unser, und auch dein Zuhause“, sagte Papa, „später stellen wir dir dann unsere, deine Familie vor.“

Finns feine Flossen wedelten weiter, so schnell es nur ging, um seinen Eltern auf ihrem Weg durch die Höhle folgen zu können. Er staunte. Sein neues Zuhause hatte ganz viele kleine Höhlen für alle seine Geschwister, die jetzt noch in der Schule waren, wie Papa ihm erklärte. Seine eigene Schlafhöhle, die er sich mit Frikke – dem Zweitjüngsten der Familie – teilte, war klein, aber gemütlich. Sie lag in einer der verstecktesten Ecken. Hier war er sicher und vor den großen Wellen und vor all den anderen Gefahren des Meeres geschützt.

„Sind wir denn eine große Familie?“, wollte Finn wissen.

 Papa blieb stehen und wedelte geduldig, verneinend mit seinen Flossen.

„Nein. Wir, das sind nur Mama, Franziska, Frieda, Felix, Francesca, Fia, Fabine, Fernanda, Frauke, Fabris, Fanni, Faron, Faustino, Frederike, Friedrich, Friderike, Férentsch, Fiona, Frida, Fritzi, Fede, Fedor, Fang und Feng, Franka, Felicia, Fluffy, Fata, Fae, Ferdinanda, Fieke, Friedel, Fay, Fu, Farala, Fei, Frikke, Ferdinand, Flora und Fauna, Frank, Fadel, Fredi, Fridrik, Franziskus, Frankie, Florian, Faise, Friko, Fuxia, Friddo, Fuki und Fumiko, Farah, Franz Ferdinand, Frenk, Fiann, Franzi, Frode, Fabian, Fama, Fiep, Fabienne, Fred, Finna, Fläme, Flint, Floki, Floro, Floyd, Franjo, Gato-Gato, Fritzchen, Fee und Flo. Und ich.“

Etwas außer Atem blickte er seinen Jüngsten kurz an, bevor er „und jetzt auch du, Finn“, noch geschwind hinzufügte.

Finn hatte gut aufgepasst und genau mitgezählt. Er hatte… Es gab… Es waren… Also, im Ganzen…, insgesamt hatte er mehr als vier Brüder und Schwestern. Und zwar ganz exakt.

„Und alle leben hier?“, wollte er wissen.

Dieses Mal antwortete ihm Mama: „All deine Geschwister, die noch zur Schule schwimmen, leben hier bei uns. All die anderen wohnen schon in ihren eigenen Höhlen“, sagte sie mit sanfter Stimme.

Als wenige Wellen später seine Geschwister von der Schule heimkamen, musterten sie Finn neugierig, und er sie auch. So viele Glücksfischchen auf einen Haufen, das hatte er noch nie gesehen. Manche ähnelten Mami, wie er feststellte, andere Papa. Aber jeder einzelne seiner Brüder und Schwestern sah ein bisschen anders aus… die Zwillingspaare natürlich ausgenommen. Einige waren schon fast so groß wie Mama und Papa. Andere waren kleiner, manche kaum größer als er selbst. Nur Gato-Gato sah ganz anders aus als seine Brüder und Schwestern. Aber sie alle blickten ihn erwartungsvoll an. Finn wusste nicht, was er jetzt zu tun hatte. Sollte er sich vorstellen? Was erwarteten sie alle von ihm? Ratlos drehte er sich zu Mama und Papa, was ein sehr großer Fehler war, wie er sehr schnell merkte. Denn keine zwei Flossenschläge später waren all seine Geschwister bei ihm und kitzelten ihn überall und so lange, bis er vor lauter Kichern, Glucksen, Grunzen und Lachen kaum mehr gerade schwimmen konnte. Das war ja mal eine Begrüßung, die man sich gefallen lassen konnte!

Erst als Mama das Kitzelritual sanft mit einem „Genug“ beendete, ließen alle von ihm ab, grinsten das Nesthäkchen aber schelmisch an. Jetzt war er wirklich Teil ihrer kleinen Familie... ©

© 2025 R. Underwood. Alle Rechte vorbehalten

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